Weshalb Angelruten (vor allem) aus Karbonfasern gefertigt werden

Angeln ist zweifelsohne ein tolles Hobby, das sowohl Geschick seitens des Anglers als auch das richtige Equipment erfordert, um einen Fisch an den Haken zu bekommen. Die Qualität der Ausrüstung kann somit auch den Unterschied zwischen Angelerfolg oder Angelmisserfolg machen. Hierbei spielt die Angelrute eine wichtige Rolle. Als ideales Material für Angelruten hat sich Karbonfaser etabliert. Aber warum eigentlich? In diesem Artikel erörtern wir die Gründe für die Popularität von Karbonfaserruten und warum sie für Angler weltweit zur ersten Wahl geworden sind.

Leichtigkeit und Handling

Der erste und offensichtlichste Vorteil von Karbonfaser-Angelruten ist ihr geringes Gewicht. Im Vergleich zu älteren Ruten aus Materialien wie Fiberglas oder Bambus sind Karbonfaserruten wesentlich leichter. Dies macht das Angeln nicht nur weniger ermüdend, sondern auch präziser. Eine leichte Rute ermöglicht längere Sessions am Wasser ohne Ermüdung der Arme und Schultern. Sie verbessert auch das Wurfhandling, wodurch Angler ihre Köder genauer und über größere Entfernungen platzieren können.

Angelrute aus Karbonfaser bietet Stärke und Haltbarkeit

Karbonfasern sind nicht nur leicht, sondern auch extrem stark. Trotz ihres geringen Gewichts können sie erheblichen Belastungen standhalten. Die Zugfestigkeit von Karbonfaser-Ruten verhindert, dass sie unter dem Gewicht eines zappelnden Fisches abknicken oder brechen. Zudem sind Angelruten aus Karbon korrosionsbeständig, was bedeutet, dass sie auch im Salzwasserbereich ihre Stabilität behalten.

Eine Karbon-Angel ermöglicht Sensitivität

Ein weiterer Vorteil von Angelruten aus Karbonfaser ist die erhöhte Sensitivität. Das Material überträgt Vibrationen – wie etwa das Zupfen eines Fisches am Köder – effektiv vom Haken bis zum Griff der Rute. Diese direkte Übertragung ermöglicht es Anglern, die Aktivität am anderen Ende der Schnur unmittelbar zu spüren und entsprechend zu reagieren. Dadurch erhöht sich die Chance, bei einem Biss richtig zu agieren und den Fisch sicher zu landen.

Ein Material für alle Zielfische

Karbonfaser ist zudem ein äußerst vielseitiges Material, sodass Angelruten daraus in verschiedenen Stärken (Durchmesser, Länge) gefertigt werden können, was wiederum das Rutenverhalten bestimmt. Das bedeutet, dass für alle Angelmethoden und Zielfischarten eine passende Angelrute verfügbar ist. Von ultraleichten Ruten für das Forellenfischen bis zu schweren Ausführungen zum Hochseefischen – Karbonruten decken das gesamte Spektrum der Angelei ab.

Angeln aus Karbonfaser sind langlebig

Derartige Angelruten können bei sachgemäßer Behandlung äußerst langlebig sein. Im Gegensatz Ruten aus anderen Materialien, die im Laufe der Zeit ermüden oder spröde werden, behalten Angeln aus Karbonfaser ihre physikalischen Eigenschaften bei. Somit bleibt eine Karbonfaser-Rute auch nach Jahren des Gebrauchs ihrem Nutzer „treu“.

Angelrute aus Karbonfaser – die Zusammenfassung

Die Auswahl der richtigen Angelrute kann eine echte Wissenschaft für sich sein. Doch die Vorzüge von Karbonfasern sind unübersehbar. Mit ihrer Kombination aus Leichtigkeit, Stärke, Flexibilität und Langlebigkeit sind Karbonfaser-Ruten für Angler, die Wert auf Qualität und Performance legen, eine ausgezeichnete Wahl. Ob Anfänger oder Profi, das Angeln mit einer Rute aus Karbon ist gewissermaßen zum Standard geworden – und das aus guten Gründen.

Was genau ist Karbonfaser eigentlich?

Karbonfaser, häufig auch als Kohlefaser oder Carbonfaser bezeichnet, ist ein Material, das aus extrem dünnen Fasern von etwa 5 bis 10 Mikrometern Durchmesser besteht, die hauptsächlich aus Kohlenstoffatomen bestehen. Diese Fasern sind vorwiegend in der Gestalt von filigranen Fibrillen (kleinen Fasern) organisiert, die durch das Karbonisieren von organischem Polymer unter hohen Temperaturen in einer Stickstoffumgebung entstehen.

Karbonfasern werden durch die Pyrolyse von bestimmten organischen Vorläufern wie Polyacrylnitril (PAN), Pech oder bestimmte Arten von Viskose hergestellt. In diesem Prozess werden die organischen Fasermaterialien erhitzt, was zur Abgabe von Nicht-Kohlenstoffelementen in Form von Gasen führt und eine Faser hinterlässt, die hauptsächlich aus langen, dünnen Strängen von Kohlenstoffatomen besteht. Diese Kohlenstoffatome sind in mikroskopischen Kristallen angeordnet, die mehr oder weniger parallel zur langen Achse der Faser ausgerichtet sind. Diese Anordnung gibt den Karbonfasern ihre Stärke.

Wegen ihrer hohen Zugfestigkeit, Steifigkeit, geringen Dichte, hohen chemischen Widerstandsfähigkeit, Temperaturbeständigkeit und geringen Wärmeausdehnung finden Karbonfasern breite Anwendung in vielen Bereichen. Sie sind besonders wertvoll in Verbundwerkstoffen, wie kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK), wo sie mit anderen Materialien wie Harz gemischt werden, um die mechanischen Eigenschaften dieser Materialien zu verbessern. Der Einsatz dieser Verbundwerkstoffe erstreckt sich über die Luft- und Raumfahrttechnik, den Automobilbau, den Sportgerätebau (Angelruten) und viele andere Anwendungen.